„Aus dem Nichts“ blickt, ohne Partei zu nehmen, in den Abgrund der Existenzen isolierter Theoretiker. Ein auch formal riskanter Grenzgang zwischen Menschheitstraum und Wissenschaftsspinnerei.
Profil, Stefan Grissemann
In seiner spannenden Verspieltheit gelingt es „Aus dem Nichts“ aber vor allem, die Begeisterung herauszustreichen, die aller Forschung innewohnt – stecke dahinter die Weltrevolution oder nur eine verrückte Idee.
Falter, Sabina Zeithammer
Angela Summereder hat sich nicht für ein herkömmliches Biopic über einen außergewöhnlichen Mann entschieden, sondern für eine filmisch außergewöhnliche Annäherung: für eine doppelte Ebene von Dokumentation und Fiktion.
Der Standard, Michael Pekler
Betrieben wird das filmische Forschen von Angela Summereder mit Akribie in der Recherche, bei einem Thema, das kein leichtes ist, mit fiktionaler Kraft und gestalterischem Vermögen.
Neues Volksblatt, Philipp Wagenhofer
Es trifft sich gut, wenn Angela Summereder mit ihrem jüngsten Filmessay wieder auf den Stadtkino Filmverleih vertraut. Immerhin war ihr erster Film ZECHMEISTER auch der erste, den das Stadtkino Anfang der 80er Jahre herausgebracht hat. Wie in ZECHMEISTER geht es auch in AUS DEM NICHTS um filmische Feldforschung und Spurensicherung mit – bis in Schnitt und Erzählung hinein – höchst eigenwilligen Querverbindungen.
Im Fall von Summereders Recherche rund um das oberösterreichische Schloss Aurolzmünster und seinen vormaligen Besitzer, den illustren und in allem Charisma vielleicht auch dubiosen Energie-Forscher Karl Schappeller heißt das: Historisches Found Footage trifft auf Spielszenen im alten Schloss und Interviews mit Nachbarn, die sich noch an Schappeller erinnern, bis der Film in Deutschland und Indien vergleichbare Wissenschaftler auftut, deren Maschinen und Maschinchen wie „aus dem Nichts“ abseits konventioneller Energieformeln funktionieren. AUS DEM NICHTS wird dabei keine Wissenschaftsdokumentation, sondern ein frei schwebender, phasenweise sehr humorvoller Film über menschliche Vorstellungskraft, Denkversuche, Visionen und Verwegenheit.
Claus Philipp, Stadtkino Filmverleih
Angela Summereder gräbt in der Vergangenheit ihrer Heimat. Dabei fördert sie eine ambivalente Figur zutage, die die Trennlinie zwischen objektiver Natur- forschung und spirituell-mystischem Denken ebenso unscharf werden lässt wie das schon seit jeher zwischen Wissenschaft und Unterhaltung changierende Medium Film. Bemerkenswert, dass Aus dem Nichts gerade nicht versucht, diese Dialektik aufzuheben.
mk Diagonale Katalog
Eine neue Welt braucht eine neue Wissenschaft. In den 1920er Jahren fielen Carl Schappeller’s Forschungen zur Energiegewinnung aus Raumkraft auf geistesgeschichtlich fruchtbaren Boden, naturwissenschaftlich-technisch ging die Saat jedoch nicht auf. Dieser vielschichtige und klug konzipierte Film geht zunächst historiografisch einer spinnerten Idee nach, schlägt dann den Bogen in die Gegenwart und fragt bei Experimentalphysikern und Ingenieuren nach.
Während in Aurolzmünster die Geister der Vergangenheit raunen, beugen sich in Indien stolze Forscher über wilde Maschinen. Wir erinnern uns an Tesla, der wurde auch verkannt.
Viennale Pocket
Nur schwer lassen sich die Grenzen des Denkbaren in dokumentarische Bilder fassen. Angela Summereder bedient sich eines Kniffs und übersetzt ihr Vorhaben als Auslotung der Grenzen des Dokumentarischen. Eine bemerkenswerte Korrespondenz re-inszenierter und dokumentarischer Bilder werden ineinander verschachtelt und machen AUS DEM NICHTS zu einer vorder- und hintergründigen Spurensuche im Dazwischen von Science und Fiction. Mystisch und aufregend.
Peter Schernhuber und Sebastian Höglinger, Festivalleitung Diagonale